Brainstorming im Innovation Wiki des verrocchio Institute


In seinem verrocchio Institute stellt Benno van Aerssen im Innovation Wiki kostenlos hunderte Methoden und Tools zum Innovieren zur Verfügungen. Alle Aktivitäten vom Atelier für Ideen sind in den letzten Jahren zum verrocchio Institute übergegangen.

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Hinweis: Alle Teilnehmer der Ausbildung zum Innovationcoach erhalten während ihrer Ausbildung einen kostenlosen Premiumzugang zum Innovation Wiki .


Brainstorming

Brainstorming ist der Klassiker unter allen Kreativitätstechniken und wohl auch eine der beliebtesten. In den Workshops und Seminaren von Benno van Aerssen hat Brainstorming einen festen Platz und trägt somit erfolgreich zur Ideenfindung bei.

Benno van Aerssen trainert Ihr Team im "richtigen" Brainstorming und schafft dafür auch das nötige kulturelle Fundament im Team. Für Innovationsmanager hat Benno van Aerssen zusätzlich das KnowHow für die optimale und effiziente Moderation eines Brainstorming.


Der Ursprung

Brainstorming ist ein von Alex Osborn erfundene und von Charles Hutchison Clark weiterentwickelte Methode zur Ideenfindung. Brainstorming soll die Erzeugung von neuen und ungewöhnlichen Ideen in einer Gruppe von Menschen fördern.

Alex Osborn orientierte sich bei der Entwicklung des Brainstorming an der indischen Technik Prai-Barshana, die es seit etwa 400 Jahren gibt.

Er benannte das Brainstorming nach der Idee dieser Methode, nämlich "using the brain to storm a problem" (wörtlich: Das Gehirn verwenden zum Sturm auf ein Problem.)

Brainstorming - Eignung

Die Kreativtiätstechnik "Brainstorming" kann sehr vielfältig und in sehr vielen Situationen eingesetzt werden, zum Beispiel zum Einstieg in ein Problem, zur Ideenfindung in der Werbung, zur Produktentwicklung, als Ausweg bei festgefahrenen Kreativmeetings, zur Vorbereitung kreativer Meetings und als Grundlage oder Vorstufe für weitere nachfolgende Kreativitätstechniken.

Brainstorming - Wie es funktioniert

Brainstorming funktioniert immer optimal für Herausforderungen, Problemarten und Fragestellungen einfacher Komplexität. Brainstorming lässt sich auch hervorragend mit anderen Kreativitätstechniken zur Ideenfindung kombinieren.

Schritt 1:

Den Teilnehmern wird das Problem, oder Herausforderung durch den Moderator dargestellt und gegebenenfalls mit Anschauungsmaterial vertieft, sowie der erwartete Verlauf des Brainstormings mitgeteilt.

Schritt 2:

Sodann startet des Brainstorming und die Teilnehmer nennen spontan ihre Ideen zur Lösungsfindung, wobei sie sich im optimalen Fall gegenseitig inspirieren und untereinander Gesichtspunkte in neue Lösungsansätze und Ideen einfließen lassen.

Schritt 3:

Alle Ideen werden protokolliert. Wichtiger noch als ein bestimmter Ablauf sind beim Brainstorming Regeln, die unter allen Umständen eingehalten werden müssen, damit die Ideenfindung zum Erfolg führt.

  • Keine Kritik an anderen Beiträgen, Ideen und Lösungsvorschlägen

  • Überhaupt keine Kritik während der Ideenfindung

  • Auch unmögliche Ideen aussprechen

  • Ideen anderer aufgreifen

  • Befangenheit verdrängen

  • Je kühner und phantasievoller die Ideen desto besser ist das Brainstorming

  • Keine Angst vor Blamage

Benno van Aerssen über Brainstorming

"Wenn man sich die Beschreibung der Methode "Brainstorming" so ansieht, dann scheint auf den ersten Blick alles sehr einfach zu sein - aber das ist weit gefehlt.

Die Tatsache ist, und das deckt sich mit meiner Erfahrung der letzten Jahre haargenau, 9 von 10 Brainstormings sind gar keine Brainstormings - sie sind bestenfalls lebendige Diskussionen.

Brainstorming nur nach Anleitung funktioniert schlichtweg nicht - dies ist auch ein Grund warum viele Teams das Brainstorming oft nach dem ersten Versuch wieder einstellen.

Es gehört eben mehr dazu als nur die Methode Brainstorming kognitiv begriffen zu haben. Eine Ideenfindung mittels Brainstorming funktioniert in einem Team nur wenn es auch eine entsprechende Kultur, oder Betriebsklima gibt, welches das Brainstorming trägt.

Ohne eine entsprechende Kultur ist ein gemeinsames und offenes "kreativ sein" kaum möglich. Das zeigte auch jüngst ein Experiment der Universität Utrecht. Gruppen bringen 20 bis 50 Prozent weniger Ideen hervor als wenn jeder einzelne konzentriert nachdenkt. Auch die Ideen, die in den Gruppen produziert wurden, sind meistens weniger originell als die der Einzelnen.

Die Gründe und der daraus resultierende Auftrag an jeden Chef und Innovationsmanager: Konkurrenzdenken, gelebte Hierarchien und Angst vor Blamage verhindern, dass jeder wirklich das sagt was ihm gerade in den Sinn kommt. Wenn die Kollegen reden, ist man selber damit beschäftigt, sich seine Ideen für später zu merken, statt frei zu denken und das Brainstorming zu befeuern.

Nur wer neben den faktischen Regeln des Brainstorming auch an der Team- beziehungsweise Innovationskultur arbeitet wird spannende und effiziente Brainstormings erleben - dies ist eine fundamentale Aufgabe eines jeden Innovationsmanagers.

Eine Empfehlung an dieser Stelle ist es in einem ungeübten Team die Ideenfindung zunächst mit Brainwritingtechniken wie dem Brainwriting-Pool zu beginnen. Beim Brainwriting wird geschrieben und nicht gesprochen. Durch das "Ausschalten" der "Tonspur" gelingt es schon die sonst störenden Einflüsse fast zu eliminieren.

Auch die Kopfstandtechnik, im Brainwriting-Modus, eignet sich hervorragend als Vorstufe zum Brainstorming.

In meinen Innovationscoachings beobachte ich sehr genau an welchem Kultur-Punkt sich die einzelnen Teams befinden und stelle die Methodenkombination zusammen, die für die individuelle Situation die Ideenfindung am besten fördern.

Ein guter Rat zum Schluss: Wenn Sie mit dem Brainstorming beginnen bleiben sie hartnäckig und führen Sie das Brainstorming durch auch wenn es sich noch komisch anfühlt - Übung macht auch hier den Meister."


Durchführung und Moderation von Brainstormings

Es beginnt mit der Auswahl der Teilnehmer

Die Qualität und der Verlauf eines Brainstormings wird schon durch die Auswahl der "richtigen" Teilnehmer stark beeinflusst - hier beginnt auch die Arbeit eines Innovationsmanagers. Das kreative Potenzial des Teams sollte für das Brainstorming maximiert werden. Eine Gruppe von 6 bis 12 Teilnehmern gilt im Mittel als recht ideal.

Folgende Eigenschaften sollten die Teilnehmer mitbringen:

  • Ein Teil des Teams zu sein sollte der beseelte und zentrale Wunsch der Teilnehmer sein.

  • Die Teilnehmer sollten eine positive mentale Einstellung für die Ideenfindung mitbringen.

  • Die Teilnehmer sollten der gestellten Aufgabe ebenfalls äußerst positiv gegenüberstehen.

  • Ihre Denkweise sollte flexibel und schnell sein, sowie frei von Zwängen und Ängsten.

  • Eine Persönlichkeit die stark und unabhängig ist ist auch sehr wertvoll.

Achten Sie beim Brainstorming auch auf eine möglichst vielfältige Teamzusammenstellung, besonders Teilnehmer die sich leicht außerhalb der nötigen Fachexpertise aufhalten reichern die Ideenfindung an und verbessern die Ergebnisse.

Unternehmen die heute schon auf Diversity setzen sind hier oft besser aufgestellt.


Die Moderation eine Brainstormings

Der Moderator eines Brainstormings sollte jemand sein, der gut mit Menschen umgehen kann, ein ausgleichendes Wesen hat und stets in der Lage ist, zu abstrahieren und Vorschläge für nützliche Analogien finden kann - oft fällt die Moderation in das Aufgabenfeld der Innovationsmanager.

Zu Beginn des Brainstormings gilt es die Aufgabenstellung beziehungsweise das Problem für alle Teilnehmer zur Klarheit zu bringen. Formulieren Sie das Problem immer als Frage - so eindeutig und exkat wie es eben geht.

Die Frage sollte auch als offene Fragen formuliert sein. Man kann beobachten, dass die meisten Brainstormingfragen mit "Was" oder "Wie" beginnen - aber auch ein "Warum", "Wer", "Wo" oder "Wann" lohnt sich.


Zur Vorbereitung der Moderation sind folgende Fragen hilfreich:

  • Ist das Ziel des Brainstormings klar?

  • Kennen die Teilnehmer die Methode des Brainstorming?

  • Wurde eine Agenda aufgestellt?

  • Wurde an die Öffnung und Auflockerung zu Beginn des Brainstormings gedacht?

  • Ist die Art und Weise der Dokumentation des Brainstorming geklärt?

Besonders wichtig beim Brainstorming ist! - Trennen Sie stets die Ideenfindung von der Ideenbewertung. Ideen sind kleine empfindliche Gewächse, die keine Kritik vertragen und sofort eingehen würden.

Die Ideenbewertung findet erst statt, wenn im Brainstorming genügend Ideen gesammelt wurden - dies kann gerne in einer Gruppenarbeit geschehen. Dabei hat der Moderator stets auf die lückenlose Dokumentation aller Ideen und Bewertungen zu achten.

Weitere Tipps zur Moderation eines Brainstormings:

  • Ermutigen Sie die Teilnehmer im Brainstorminh mehrfach zur Kreativität und Offenheit.

  • Heben Sie die einzelnen Beiträge, Ideen und Leistungen der Teilnehmer hervor.

  • Loben Sie im Brainstorming besonders die verrückten und bizarren Ideen.

  • Fassen Sie regelmäßig zusammen was die Teilnehmer schon erreicht haben.

  • Kombinieren Sie durchaus das Brainstorming mit anderen Kreativitätstechniken